- Maurizio Purrello
- 20. Januar 2025
- Business
Investitionsabzugsbetrag: Wie Sie Ihre Liquidität steigern, aber auf diese Risiken achten
Der Investitionsabzugsbetrag (IAB) ist ein wertvolles Instrument, um die Liquidität Ihres Unternehmens zu erhöhen und gleichzeitig Steuern zu sparen. Doch wie bei allen steuerlichen Vorteilen gibt es auch hier wichtige Fallstricke, die Sie kennen sollten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie der Investitionsabzugsbetrag funktioniert, welche Vorteile er bietet, und welche Risiken damit verbunden sind.
Was ist der Investitionsabzugsbetrag?
Der Investitionsabzugsbetrag ermöglicht es kleinen und mittelständischen Unternehmen, geplante Investitionen bereits im Voraus steuerlich geltend zu machen. Das bedeutet, wenn Sie in den nächsten Jahren eine größere Anschaffung planen – beispielsweise eine Maschine für EUR 100.000 – können Sie bereits im Jahr der Planung einen Teil der Investitionskosten abziehen und so Ihre Steuerlast senken. Konkret können Sie bis zu 50% der geplanten Investitionssumme, also in diesem Beispiel EUR 50.000, steuerlich absetzen. Bei einem Steuersatz von 30% sparen Sie dadurch bereits in diesem Jahr EUR 15.000 an Steuern.
Wie der Investitionsabzugsbetrag Ihre Liquidität erhöht
Der größte Vorteil des Investitionsabzugsbetrags ist die sofortige Steigerung Ihrer Liquidität. Durch die vorzeitige Steuerersparnis haben Sie mehr Kapital auf Ihrem Konto, das Sie für Ihre geplanten Investitionen nutzen können. Dies kann besonders in Jahren mit hohem Gewinn hilfreich sein, um Steuerzahlungen zu reduzieren und gleichzeitig finanzielle Mittel für kommende Investitionen bereitzuhalten.
Die Voraussetzungen für den Investitionsabzugsbetrag
Bevor Sie den Investitionsabzugsbetrag nutzen können, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Gewinn im Jahr der Bildung nicht über EUR 200.000 liegt – und das vor Abzug des IAB. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie eine Bilanz erstellen oder eine Einnahmenüberschussrechnung führen. Die EUR 200.000-Grenze ist entscheidend dafür, ob Sie den Investitionsabzugsbetrag geltend machen können oder nicht.
Risiken und Gefahren des Investitionsabzugsbetrags
So attraktiv der Investitionsabzugsbetrag auf den ersten Blick erscheint, er birgt auch Risiken, die Sie nicht außer Acht lassen sollten. Eine der größten Gefahren besteht darin, dass Sie die geplante Investition innerhalb der nächsten drei Jahre tatsächlich durchführen müssen. Geschieht das nicht, wird der Investitionsabzugsbetrag rückgängig gemacht. Das bedeutet, dass Sie die ursprünglich gesparte Steuer zuzüglich Zinsen nachzahlen müssen – ein potenzieller finanzieller Schlag, der Ihr Unternehmen belasten kann.
Warum der Investitionsabzugsbetrag nicht unbedingt Steuern spart
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass der Investitionsabzugsbetrag langfristig Steuern spart. In Wirklichkeit handelt es sich vielmehr um eine Steuerstundung. Die Steuersparnis, die Sie heute erzielen, wird in den kommenden Jahren durch eine geringere Abschreibung kompensiert. Wenn Sie zum Beispiel in eine Maschine für EUR 100.000 investieren und zuvor einen Investitionsabzugsbetrag von EUR 50.000 gebildet haben, können Sie zukünftig nur noch EUR 50.000 abschreiben. Das führt zu einer höheren Steuerlast in den Folgejahren.
Fazit: Planung ist das A und O
Der Investitionsabzugsbetrag ist ein hervorragendes Mittel, um kurzfristig Liquidität zu gewinnen und Investitionen vorzubereiten. Aber ohne sorgfältige Planung kann er auch zu finanziellen Nachteilen führen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Investition tatsächlich umsetzen können So können Sie die Vorteile des Investitionsabzugsbetrags optimal nutzen, ohne in eine der steuerlichen Fallen zu tappen.