- Maurizio Purrello
- 17. Februar 2025
- Business
Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) – Ihr Schlüssel zur Unternehmenssteuerung
Warum ist die Betriebswirtschaftliche Auswertung so wichtig?
Jeden Monat erstellt Ihr Steuerberater eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) für Ihr Unternehmen. Doch oft passiert es, dass Unternehmer die Zahlen nicht richtig deuten können oder gar nicht wissen, was genau in der BWA enthalten ist. Dabei ist diese Auswertung ein zentrales Steuerungselement für Ihr Business – sei es für die Bank, die Steuerplanung oder einfach, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Die BWA gibt Ihnen Antworten auf essenzielle Fragen:
- Wie hat sich Ihr Umsatz entwickelt?
- Welche Kosten sind gestiegen oder gesunken?
- Wie profitabel ist Ihr Unternehmen?
- Welche Steuerzahlungen stehen an?
Wer die BWA versteht, kann sein Unternehmen gezielt steuern, Engpässe frühzeitig erkennen und Potenziale optimal nutzen.
Die Bestandteile der BWA
Die gängigste Form der BWA ist die kurzfristige Erfolgsrechnung. Sie zeigt Ihnen auf einer Seite alle wichtigen Finanzkennzahlen, die für Ihr Unternehmen relevant sind.
- Monatliche Betrachtung vs. Jahresbetrachtung
Einige Branchen, besonders saisonale Geschäfte, profitieren von einer monatlichen Betrachtung, um kurzfristige Schwankungen zu analysieren. Für eine langfristige Beurteilung ist jedoch der Jahresvergleich entscheidend, da Banken und das Finanzamt ebenfalls auf diese Kennzahlen achten.
- Umsatzerlöse und Wareneinsatz
Die Umsatzerlöse werden immer netto ausgewiesen, also ohne Umsatzsteuer. Falls Sie Händler sind, ist auch der Wareneinsatz eine wichtige Kennzahl. Damit dieser korrekt berechnet wird, sollten Sie regelmäßig eine Inventur durchführen.
- Rohertrag und Kostenstruktur
Nach Abzug des Wareneinsatzes bleibt der Rohertrag, der zeigt, wie viel vom Umsatz übrig bleibt, bevor die Betriebskosten berücksichtigt werden. Diese Betriebskosten umfassen u. a.:
- Personalkosten (oft einer der größten Posten)
- Raumkosten
- Versicherungen
- Werbekosten (z. B. für Online-Marketing)
- Abschreibungen (für Maschinen, Technik etc.)
- Ergebnis vor Steuern & Steuerlast
Das Betriebsergebnis zeigt, wie viel Gewinn nach Abzug aller Kosten bleibt. Wichtig ist hier die Berechnung der Steuerlast. Bei einer GmbH oder UG sind das z. B. 15 % Körperschaftsteuer und ca. 15 % Gewerbesteuer, insgesamt also knapp 30 % des Gewinns.
Der Vorjahresvergleich – Ihr Erfolgsindikator
Zusätzlich zur kurzfristigen Erfolgsrechnung sollten Sie regelmäßig den Vorjahresvergleich heranziehen. Hier erkennen Sie, ob sich Ihr Unternehmen positiv entwickelt oder ob Handlungsbedarf besteht. Wichtige Fragen, die Sie beantworten können:
- Ist Ihr Umsatz gewachsen?
- Haben sich Ihre Kosten optimiert?
- Wie hat sich Ihre Rentabilität entwickelt?
Fazit: Optimieren Sie Ihre BWA für maximale Kontrolle
Damit Sie eine verlässliche BWA erhalten, ist eine saubere Buchführung essenziell. Arbeiten Sie eng mit Ihrem Steuerberater zusammen und sorgen Sie dafür, dass alle Belege vollständig sind. Fordern Sie Ihre Auswertungen aktiv ein und nutzen Sie sie, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
