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- Maurizio Purrello
- 4. August 2025
- Business
GmbH gegründet – und jetzt? Diese Steuerfehler kosten Sie richtig Geld
Die Gründung einer GmbH ist ein bedeutender Schritt für Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland. Sie bietet rechtliche Sicherheit, schafft Vertrauen bei Geschäftspartnern und ermöglicht unter bestimmten Bedingungen steuerliche Vorteile. Doch was bedeutet die GmbH-Gründung konkret aus steuerlicher Sicht? Welche Verpflichtungen kommen auf Sie zu – und wie können Sie Ihre Steuerlast durch clevere Gestaltung optimieren?
1. Was sich durch die GmbH-Gründung steuerlich für Sie ändert
Mit dem notariellen Gründungsakt Ihrer GmbH beginnt unmittelbar eine neue steuerliche Verantwortung. Ab dem Tag der Unterschrift gelten folgende Pflichten:
- Fragebogen zur steuerlichen Erfassung: Diesen müssen Sie umgehend beim Finanzamt einreichen.
- Buchführung & Bilanzierung: Im Gegensatz zu Einzelunternehmen ist bei einer GmbH die doppelte Buchführung sowie die jährliche Bilanz verpflichtend.
- Steuererklärungen: Jährlich müssen Sie Körperschaftsteuer-, Gewerbesteuer- und Umsatzsteuererklärungen abgeben.
Die GmbH ist eine eigenständige juristische Person und damit selbst steuerpflichtig – unabhängig von Ihrer privaten Steuererklärung.
2. Diese Steuern zahlt Ihre GmbH
Nach der Gründung fällt für Ihre GmbH unter anderem folgende Steuerbelastung an:
- Körperschaftsteuer: 15 % auf den steuerpflichtigen Gewinn
- Gewerbesteuer: Je nach Hebesatz Ihrer Gemeinde ca. 15–20 %
In Summe ergibt sich eine effektive Steuerlast von etwa 30 % bis 35 % – deutlich höher als viele Gründer zunächst erwarten, da es keine Anrechnung der Gewerbesteuer wie bei Einzelunternehmen gibt.
3. Der häufigste Fehler: Ein zu hohes Geschäftsführergehalt
Viele GmbH-Geschäftsführer entscheiden sich für ein hohes Gehalt – oft mit der Idee, sich selbst etwas Gutes zu tun. Doch steuerlich ist das häufig nachteilig:
- Auf GmbH-Ebene wird das Gehalt als Betriebsausgabe steuerlich abgezogen.
- Auf Ihrer privaten Ebene fällt jedoch Einkommensteuer von bis zu 45 % an – insbesondere ab einem Bruttogehalt von ca. EUR 70.000 und mehr jährlich.
Die Folge: Zwischen GmbH und Privatperson entstehen steuerliche Reibungsverluste – das Geld geht dem System verloren.
4. Die Lösung: Eine ausgewogene Steuerstrategie
Um diese Reibungsverluste zu vermeiden, sollten Sie Ihr Geschäftsführergehalt und die Gesamtstruktur Ihrer Einkünfte genau analysieren. Ziel ist, dass Ihre Steuerlast auf privater Ebene möglichst nahe an der Belastung der GmbH liegt. Dabei helfen:
- Moderat gewähltes Gehalt: Orientieren Sie sich an dem Betrag, den Sie privat wirklich benötigen – inklusive Rücklagen und Puffer.
- Steuerliche Gestaltung im Privatbereich: Verluste aus Vermietung oder eine Zusammenveranlagung mit einem geringer verdienenden Ehepartner können die persönliche Steuerlast senken.
- Ausschüttung statt hohes Gehalt: Gewinne können später gezielt und steuerlich günstiger ausgeschüttet werden.
So schaffen Sie eine steuerliche Balance zwischen GmbH und privater Ebene – und nutzen die Vorteile der GmbH-Gründung optimal aus.
5. Für Fortgeschrittene: Holding-Struktur als nächste Stufe
Wenn Sie Ihre steuerliche Struktur langfristig optimieren möchten, kann eine Holding-GmbH sinnvoll sein. Diese hält die Anteile an Ihrer operativen GmbH und erhält Gewinnausschüttungen zu deutlich reduzierter Besteuerung (ca. 1,5 %). Innerhalb der Holding können Gewinne steuerlich günstig reinvestiert werden – beispielsweise in Immobilien, Rücklagen oder Beteiligungen.
Wichtig: Die Holding-Struktur sollte idealerweise vor der GmbH-Gründung geprüft und bedacht werden – eine spätere Umstrukturierung ist möglich, aber aufwändiger.
Fazit: GmbH-Gründung bedeutet Verantwortung – aber auch Potenzial
Die Gründung einer GmbH eröffnet Ihnen viele Gestaltungsmöglichkeiten – aber auch neue steuerliche Pflichten. Wer diese kennt und nutzt, kann langfristig bares Geld sparen und seine GmbH zukunftssicher aufstellen.
Unser Tipp: Holen Sie sich rechtzeitig steuerliche Beratung – und gestalten Sie Ihre GmbH von Anfang an effizient. So holen Sie das Maximum aus Ihrer unternehmerischen Entscheidung heraus.
