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Wertpapierdepots in der GmbH: Ein teurer Fehler?

Warum diese Depotstruktur in einer GmbH oft mehr Geld verbrennt als einbringt und welche steuerlichen Konsequenzen damit verbunden sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Begeisterung für Wertpapierdepots in der GmbH

Immer wieder stoßen wir in Gesprächen mit Mandanten auf die Idee, Wertpapierdepots in einer GmbH zu führen. Die Motivation dahinter ist verständlich: Es wird vermutet, dass man dadurch Steuern sparen kann, insbesondere durch steuerfreie Dividenden und steuerfreie Verkäufe. Doch so einfach ist es nicht.

Steuerliche Herausforderungen

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass steuerfreie Dividenden nur dann möglich sind, wenn die GmbH mindestens 10% für die Körperschaftsteuer und mindestens 15% für die Gewerbesteuer an der ausschüttenden Gesellschaft hält. Klassische Wertpapierdepots, die häufig Anteile an großen Konzernen im Streubesitz enthalten, erreichen diese Schwelle jedoch selten. Die Folge: Die Dividenden müssen voll versteuert werden, und zwar mit 15% Körperschaftsteuer und zusätzlich Gewerbesteuer. Im Schnitt beläuft sich die Steuerlast auf 30-35%.

Darüber hinaus bleibt das Geld nach der Versteuerung immer noch in der GmbH und wird bei einer späteren Ausschüttung an die Gesellschafter erneut mit 25% versteuert. Das macht ein Dividenden-Depot in einer GmbH nicht automatisch zu einer cleveren Idee.

Aktienhandel in der GmbH

Anders verhält es sich, wenn Sie in der GmbH aktiv mit Aktien handeln. Hier gibt es keine Beteiligungsschwellen. Gewinne aus dem Handel sind sofort steuerfrei, während Verluste steuerlich nicht berücksichtigt werden können.

Der hohe Verwaltungsaufwand

Ein weiteres Problem stellt der erhebliche Verwaltungsaufwand dar. Jede Transaktion muss buchhalterisch erfasst und verbucht werden. Dies erfordert entweder viel manuellen Aufwand oder den Einsatz spezialisierter Anbieter, was wiederum Kosten verursacht.

Planen und Abwägen

Die Idee, Wertpapierdepots in einer GmbH zu führen, ist nicht von vornherein schlecht. Doch es bedarf einer gründlichen Planung und Abstimmung. Sie müssen sich klar darüber sein, welches Ziel Sie verfolgen: langfristige Anlage oder kurzfristiger Handel? Handelt es sich um Anlage- oder Umlaufvermögen?

Auch die Höhe des Anlagebetrags spielt eine Rolle. Bei großen Volumen im siebenstelligen Bereich fallen die Kosten im Verhältnis weniger ins Gewicht, während sie bei kleineren Depots die Rendite stark schmälern können.

Zusammenarbeit mit dem Steuerberater

Eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Steuerberater ist unerlässlich. Klären Sie gemeinsam, ob die Bank die nötigen Daten für die Bilanzierung bereitstellen kann und wie diese verarbeitet werden sollen. Eine saubere Planung hilft Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

 

Fazit

Bevor Sie ein Wertpapierdepot in Ihre GmbH einbringen, sollten Sie sorgfältig abwägen und planen. Es kann sinnvoller sein, das Depot privat zu führen und den pauschalen Abgeltungssteuersatz von 25% zu zahlen.

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